Von Rottach-Egern auf den Wallberg   schwer
             
              774 - 1620 Hm
             
Anstrengende und lange Bergtour auf den wohl berühmtesten Aussichtsberg im Tegernseer Tal mit traumhafter Kulisse, die man allerdings mit vielen anderen zu teilen bereit sein sollte.
             
Anfahrt: A 8 München - Salzburg,         
Ausfahrt Holzkirchen,        
durch Holzkirchen und Gmund       
über Bad Wiessee nach Rottach-Egern      
             
Ausgangspunkt: Parkplatz der Wallbergbahn        
             
Stolz erhebt er sich am südlichen Ende des Tegernsees, der Wallberg. Es verwundert nicht, dass gerade hier eine Gondelbahn hoch gebaut wurde, denn die Aussicht ist schon etwas mehr als beeindruckend. Das hat sich allerdings schon rumgesprochen und man sollte früh losgehen, um dem Trubel zumindest beim Anstieg zu entgehen. Oben kommt man ihm ohnehin nicht aus.
             
Die Wallbergbahn ist eigentlich gut ausgeschildert, kein Wunder, kommen doch täglich zig Besucher hierher. Bad Wiessee durchfährt man, trifft kurz darauf nach Weißach und biegt dort an der Kreuzung rechts ab Richtung "Kreuth". Nach gut einem Kilometer folgt man der Beschilderung "Wallbergstraße, Wallbergbahn" nach links und erreicht erneut nur wenige Minuten später den Parkplatz der Wallbergbahn. Hier parken wir und gehen rechts an der Talstation vorbei auf einem Schotterweg Richtung "Wallberg".
Ein holpriger recht steiler Waldweg lässt uns nach kurzer Zeit schon ins Schwitzen geraten und lustiges Geplänkel verstummen. Keine Panik, ganz so steil und steinig bleibt's nicht, aber anspruchsvoll ist's schon bis zum Ziel. Nach ca. 20 Minuten treffen wir an einen Abzweig. Hier gehen wir nicht den etwas schmaleren Weg rechts Richtung "Wallberg über Wallbergmoosalm", sondern links Richtung "Fußweg zum Wallberg so genannter Sommerweg". Jetzt wird's mal kurz richtig steil, also eigentlich ist die Kehre mit zwei Zwergen im Kinderwagen einfach nicht zu machen, normalerweise muss hier zumindest einer aussteigen. Gottlob ist's wirklich nur die Kehre, direkt danach geht's dann schon wieder flacher dahin. 
Zahlreiche Serpentinen führen nun weiterhin - dem Himmel sei Dank - im Schatten bergauf, irgendwann mündet dann auch der Weg über die Wallbergmoosalm von rechts ein und bald darauf hat man die Hauptarbeit geschafft. Nun geht es an der Südwestflanke des Wallbergs erst noch steiler, bald aber flach dahin bis zum auf 1500 Höhenmeter gelegenen Sattel zwischen Wallberg und Setzberg. Hier weitet sich nun auch das Blickfeld und man bekommt schon mal einen Vorgeschmack auf das, was einen am Gipfel erwartet. In zweierlei Hinsicht, denn erstens hat man hier schon mal eine tolle Aussicht und außerdem verirren sich die gehfaulen Gondeltouristen genau bis hierhin, am auf dem Wallberghaus ihre - wie sie glauben - wohlverdiente Brotzeit einzunehmen. 
Mit der Ruhe ist's also spätestens jetzt vorbei und mit erstaunten und mitleidigen Blicken muss man schon rechnen, wenn man sich am Sattel links haltend Richtung Wallberg weiter hochkämpft. Aber nicht mehr lange, denn nach weiteren 20 bis 30 Minuten, je nach Restkondition, hat man's geschafft. Das Wallberg-Kircherl zur rechten, die Gondelbahn und der Wallberg zur linken kann man verschnaufen. Den schönsten Rundumblick hat man sicherlich vom Wallberg-Kircherl aus, den Wallberg selbst erklimmen zwar viele, ja, wenn's denn wenigstens Turnschuhtouristen wären, die meisten haben ja noch nicht mal so was an. Für uns mit Kinderwagen geht's eh nicht, auf dem schmalen Trampelpfad bergauf, aber besonders begehrenswert erscheint es mir sowieso nicht. An schönen Wochenenden fragt man sich, ob eine Einbahnregelung mit Weg hoch und Weg runter hier nicht angebracht wäre. 
Für uns ist die Wanderung jedenfalls zu Ende, auf der zwar gut besuchten, aber auch traumhaft gelegenen Aussichtterrasse des Restaurants in der Bergstation lassen wir's uns so richtig gut gehen. Was mir hier so richtig gut gefällt, ist, dass für die Kleinen bestens gesorgt ist. Ein Spieleck zum Malen, Spielen und Verstecken ist vorhanden, auch ein Wickelraum und Kinderstühle, also kurz, Kinder sind hier noch geschätzte Gäste. Was mir hier immer etwas zu klein vorkam, waren die Portionen. Das liegt allerdings wohl mehr an meinem gesegneten Appetit nach über 800 Höhenmetern als daran, dass das Essen zu knapp bemessen gewesen wäre. Gut schmeckt's hier, ganz billig ist es natürlich nicht, aber wie sollte es auch, muss doch jeder Bissen erstmal knappe tausend Höhenmeter hochgekarrt werden. 
             
Ja, und jetzt wieder runter, die ganze Tour noch mal? Ich entscheide mich immer für die einfachere Variante, schleppe meinen Kinderwagen und meine Kinder die eine Treppe hoch zur Bergbahn, kaufe mir bei dem baff erstaunten Bergbahnler ein Einfachticket runter und lasse mich in dreizehn Minuten gemütlich nach unten schaukeln. Übrigens, was viele auch mit Kinderwagen (sollte auch dafür unbedingt über große Räder und eine Handbremse verfügen) machen, ist, diese Tour einfach umgekehrt zu gehen, nämlich hochzufahren und runterzulaufen. Geht natürlich auch, aber ganz ohne ist das dennoch nicht, man sollte schon wissen, was man sich zutrauen kann! Und mir schmeckt das Weißbier halt einfach besser, wenn ich es mir vorher verdient habe!
             
Wegeverlauf:              
               
             
Tipp: Sollte man wirklich zu den richtigen Frühaufstehern gehören und zudem zügig voranschreiten, sollte man es nicht versäumen, eine der im Sommer regelmäßig stattfindenden Bergmessen auf dem Wallberg zu besuchen. Jeweils um 11.00 Uhr können die Protestanten am Samstag, die Katholiken an Sonn- und Feiertagen ein Stückerl näher am Himmel dran zu Gott beten. 
             
Aufstieg: ca. 2 1/2 - 3 Stunden        
Abstieg: 13 Minuten oder ca. 2 Stunden      
             
Wirtschaft: Fam. Schönhöfer          
08022 / 6800          
ganzjährig geöffnet außer ca. Mitte November bis Mitte Dezember
keine Übernachtungsmöglichkeit      
kein Ruhetag          
             
Im Winter meist wegen zu hohem Schneeaufkommen vor allem in den oberen Teilen nicht möglich.